06.März 2021
Tagebucheintrag einer Fastenden. Seit Jahren keine Glotze, kein Radio und nun keine Informationen mehr.
Auf der Straße
„jamerjamerjammerAlleszuvieljammerjammerjammerStress!
jammerjammerjammerdieKinder!jammerjammerjammerjetztauchnoch
Schule!jammerjammerjammerhoffentlichbaldjammerjammerjammer
sogehtdasdochnichtjammerjammerjammerdiekümmernsichnicht
jammerjammerjammer…..“
Kenne ich. Ein schlimmes Jammertal. Gehört auch dazu. Der Deutsche will ja einfach nur seine Ruhe haben und es soll alles wieder normal werden. Halt Komfortzone. Er duldet, erträgt und man macht ihm Hoffnung. Bald, ja bald.
Das Wort Hoffnung hat eine eigenartige, irritierende Schwingung. Der Zweifel kriecht mit, so unterschwellig, implizit. Ja, bald in ferner Zukunft, dann…….wenn. Vielleicht, wenn alles passt, gut geht. Vielleicht. Erwartungen. Warten, warten, warten. Warten auf einen Retter.
Dieser Zahn muss auch noch gezogen werden.
Ein konstruiertes Problem wird niemals durch die Lösungsansätze verschwinden, die den gleichen Ursprung (falsche Denkweise) haben. Alle Lösungsansätze sind zum Scheitern verurteilt, weil sie das Problem nicht radikal in Frage stellen. Was ist das Problem?
Wir haben eine ganz, ganz schlimme Pandemie.
Und jetzt wird es paradox.
Wir haben eine schlimme, schlimme Pandemie. Die läuft schon sehr, sehr lang: Wir denken falsch. Nee, eigentlich, so in echt, glauben wir. Wir glauben nur.